Offener Brief zur Weltklimakonferenz fordert mehr Radverkehr

In einem offenen Brief an die Regierungen auf der Weltklimakonferenz fordern ADFC, der Dachverband European Cyclists’ Federation (ECF) und weitere Organisationen eine erhebliche Steigerung des Radverkehrs als zentrale Strategie für mehr Klimaschutz.

In einem offenen Brief an die Regierungen auf der Weltklimakonferenz fordern, ADFC, ECF sowie mehr als 60 internationale Organisationen eine erhebliche Steigerung des Radfahrens als zentrale Strategie zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels im Verkehrssektor.
ADFC, ECF und weitere Organisationen fordern eine erhebliche Steigerung des Radverkehrs als zentrale Strategie für mehr Klimaschutz. © ECF

In einem offenen Brief an die Regierungen auf der Weltklimakonferenz fordert der ADFC gemeinsam mit seinem europäischen Dachverband European Cyclists’ Federation (ECF) und mehr als 60 internationalen Organisationen eine erhebliche Steigerung beim Radverkehr als zentrale Strategie, um das 1,5-Grad-Ziel im Verkehrssektor zu erreichen.

Die internationalen Radverkehrsverbände kritisieren, dass es auf der Weltklimakonferenz in Glasgow beim „COP26 Transport Day“ am 10. November ausschließlich um elektrische Kraftfahrzeuge als Lösung für die Klimakrise gehen soll. Dabei sei das Fahrrad zehnmal wichtiger für das Erreichen der Klimaziele als das E-Auto, so ADFC und ECF.

Kräftige Förderung des Radfahrens hilft beim Erreichen der Klimaziele

Eine Studie der Universität Oxford zeigt, dass die Konzentration auf Elektroautos in der Verkehrspolitik die Entwicklung zum emissionsfreien Verkehr eher verlangsamt. Wirkungsvoll, schnell und weltweit möglich ist es, Autofahrten durch Fahrrad- und Elektrorad-Fahrten zu ersetzen oder durch Zufußgehen. Der Vergleich von über 4.000 Studienteilnehmer*innen in sieben europäischen Großstädten zeigte: Menschen, die täglich Rad fahren, verursachen 84 Prozent weniger CO2-Emissionen als Menschen, die auf ihren täglichen Wegen ohne Fahrrad mit ÖPNV oder Pkw unterwegs sind.

Auch die Expertenkommission „Nationale Plattform Zukunft der Mobilität“ der Bundesregierung betonte in ihrem Abschlussbericht, dass zum Erreichen der Klimaschutzziele im Verkehr eine Verdreifachung der Radverkehrsinfrastruktur bis 2030 notwendig ist.

Zentrale Rolle des Fahrrads verdeutlichen

„Wir erwarten von der Bundeskanzlerin, dass sie auf der Weltklimakonferenz persönlich für das deutsche ‚Fahrradland‘ wirbt und verdeutlicht, welch zentrale Rolle das Fahrrad bei der Emissionsreduktion im Verkehr spielen kann. Zu Hause müssen die Verhandelnden der Ampelkoalition dafür sorgen, dass die Emissionsreduktionsziele im Verkehr erreicht werden können – vor allem durch die Reform des völlig überholten Straßenverkehrsgesetzes“, sagte ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider gestern.

Und ECF-Geschäftsführerin Jill Warren ergänzt: „Die Welt braucht einen drastischen Anstieg des Radverkehrs, um den Klimawandel zu bekämpfen. Regierungen weltweit müssen dringend handeln und dafür die schon verfügbaren Technologien nutzen. Es gibt keine Chance, die Emissionen im Verkehr schnell genug zu reduzieren, ohne eine erhebliche Steigerung des Radfahrens. Das wird der ECF auch auf der Weltklimakonferenz in Glasgow und mit einem Dringlichkeits-Brief an die Regierungen verdeutlichen.“

Der offene Brief ist in der blauen Medienbox zu finden, dort ist auch die zitierte Studie verlinkt.


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